Jahressitzung 2020 des Landesbeirats für Alphabetisierung und Grundbildung Baden-Württemberg

Bild: Schebesta am Pult
Staatssekretär Volker Schebesta MdL: "Grundbildungsstrategie ist fester Bestandteil der Landespolitik." (Bilder: Knut Becker/Fachstelle)

Kultusministerium und Fachstelle luden die 33 Mitgliedsinstitutionen und -ministerien des Landesbeirats am 3. März in den Rotebühlbau in Stuttgart ein. Staatssekretär Volker Schebesta MdL aus dem Kultusministerium lobte die Mitglieder: "Wir schätzen Ihr Engagement sehr. Danke, dass Sie sich hier beispielgebend einbringen!"

Zunächst berichteten Dr. Roland Peter aus dem Kultusministerium und Knut Becker aus der Fachstelle von der durchgehend positiven Entwicklung von geförderten Grundbildungsangeboten im Land, insbesondere von den seit 2019 bestehenden  neun Grundbildungszentren. Der Staatssekretär betonte danach die gestiegene Relevanz des Themas im Land: Angesichts von Mangelsituationen bei der Rekrutierung von geeignetem Personal in vielen Branchen und Regionen im Südwesten komme es jetzt darauf an, Bildungsreserven zu mobilisieren. "Wenn es dann nur am Beherrschen der Schriftsprache, Rechnen oder anderen Basiskompetenzen scheitert, dass nicht eingestellt oder die Qualifikation nicht angepasst werden kann – da müssen wir handeln, da sind alle in der Pflicht."

Daher werde zurzeit im Auftrag des Kabinetts eine ressortübergreifende Landesstrategie zur Grundbildung ausgearbeitet, unter Federführung des Kultusministeriums. Dabei erhoffe man sich von den Mitgliedern des Landesbeirats wichtige Impulse: "Bringen Sie sich mit Ihren Ideen, mit Ihren Wünschen und Ihrer Expertise ein", so der Staatssekretär.

Dr. Ulrich Raiser von der Berliner Senatsverwaltung und Yvonne Nitsche aus der Fachstelle stellten dann das in Baden-Württemberg geplante Alpha-Siegel vor, ein Kooperationsprojekt zwischen Fachstelle und dem Grundbildungszentrum Berlin. Das Alpha-Siegel ist ein Zertifikat, das einer Institution bestätigt: Sie ist auch für Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten gut zugänglich. Die Kommunikationswege (z.B. Flyer, Webseite, Wegbeschreibung o.Ä.) sind auch mit geringer Lesekompetenz verständlich. Wichtig beim Alpha-Siegel ist, dass Institutionen im Siegelprozess ihre Eignung mit Zahlen, Fakten und durch nachweisbare Überprüfungen belegen müssen – und dass es dadurch auch ein gewaltiger Impuls für die Organisationsentwicklung werden kann. So entsteht ein Mehrwert für alle Beteiligten. In Berlin ist es bereits seit rund fünf Jahren erfolgreich eingeführt und wurde im Kontext der Kooperation gemeinsam weiterentwickelt. Die Pilotierungsphase für Baden-Württemberg beginnt jetzt, danach wird es landesweit eingeführt werden.

Nach der Mittagspause wurden Beispiele guter und bereits gelingender Praxis in Baden-Württemberg vorgestellt:  Das Grundbildungszentrum an der Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule, das Bundesprojekt Lernen fürs Leben, ein gemeinsames Projekt von Volkshochschulverband Baden-Württemberg und Caritasverband Rottenburg-Stuttgart und das Bildungsjahr für erwachsene Flüchtlinge mit Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben (BEF Alpha): Kurse für Frauen bei BBQ Pforzheim.

Zum Abschluss luden Kultusministerium und Fachstelle zum 2. Grundbildungstag Baden-Württemberg unter dem Motto Grundbildung – ein Kitt der Gesellschaft am 22. April 2020 ein.

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