Es macht mich stolz, wenn ich etwas lerne und Erfolg habe!

Malou K., Assistenzpflegerin im Altenheim:

Bücher

„Ich konnte nicht lesen und schreiben, als ich nach Deutschland kam. Aber wenn man in Deutschland weiterkommen möchte, dann muss man lesen und     schreiben können. Sonst ist man nur ein halber Mensch. Ich bin aus Afrika und musste als Mädchen zuhause im Haushalt helfen. Mein Opa war Heiler. Da kamen viele Leute zu uns und ich habe mich um sie gekümmert. Auch meiner Mutter habe ich mit meinen Geschwistern geholfen, weil es ihr nicht so gut ging. So blieb keine Zeit für meine Schulbildung. Von meinem Schwiegervater hier in Deutschland habe ich ganz gut Deutsch gelernt. Er half mir auch beim Führerschein. Ich habe drei Kinder. Zwei davon leben noch zuhause und ich kümmere mich um sie. Und ich bin auch berufstätig. Ich arbeite seit über einem Jahr in einem Altenheim als Assistenzpflegerin. Das macht mir sehr viel Freude. Ich fühle mich dort sehr wohl.

Bloß muss ich bei der Arbeit die Dokumentationen führen und das fällt mir noch schwer, deshalb bin ich hier im Kurs. Ich kann gut Deutsch sprechen und auch lesen, aber es fällt mir noch schwer einen ganzen Satz aufs Papier zu bringen. Es fehlt mir einfach auch ein bisschen an Selbstvertrauen. Aber wenn mich jemand unterstützt, dann klappt es ganz gut. Im Altenheim habe ich übrigens von Anfang an über meine Schwierigkeiten erzählt und gesagt, dass ich montags immer zu einem Schreib- und Lesekurs gehe. Das wurde akzeptiert. Meine Chefin und meine Kollegen stehen hinter mir. Ich mache kein Geheimnis aus meinen Schwierigkeiten und ich schäme mich auch nicht.

Wenn meine Lehrerin mir etwas diktiert und ich kann es schreiben, freue ich mich. Durch das Lernen bekomme ich mehr Sicherheit. Ich bin nicht mehr so ängstlich. Es macht mich stolz, wenn ich etwas lerne und Erfolge habe.“

Reinhard W., Rentner:

Mann schreibend

„Mein Bruder hat mich für diesen Kurs hier motiviert und ich habe mich selbst angemeldet. Ich habe jetzt Zeit für diesen Kurs, denn ich bin Rentner. Ich habe früher unter anderem als Staplerfahrer gearbeitet.  Bisher hat meine Mutter meine Angelegenheiten geregelt, aber vor zwei Jahren ist sie gestorben. Und jetzt muss ich alleine klar kommen. Mein Bruder kümmert sich zwar um mich und kommt jede Woche einmal vorbei, aber ich möchte selbst Formulare ausfüllen können. Ich war neun Jahre in der Sonderschule. Dort waren so viele Kinder mit den unterschiedlichsten Problemen, so dass mein Lesen und Schreiben zu kurz kam. Es dauert sicher noch einige Zeit, bis ich richtig schreiben kann, aber mit den längeren Wörtern geht es schon besser.“

Rolf B., hat als Reinigungsfachkraft gearbeitet:

Buntes Alphabet

„Ich war nur sechs Jahre in der Schule wegen Hüftoperationen und so habe ich Lesen und Schreiben nicht gelernt. Es hat mich auch nicht so interessiert. Später habe ich es mir ein bisschen durch Zeitunglesen beigebracht. Früher habe ich in der Reinigungsbranche gearbeitet, aber das möchte ich jetzt nicht mehr. Ich darf auch nicht mehr schwer tragen wegen meiner Hüfte. Gerne würde ich den Führerschein machen und dann als Fahrer arbeiten. Aber dafür muss ich natürlich schreiben und lesen können. Mir macht der Kurs richtig Spaß und ich sehe auch Fortschritte. Ich lerne gerne. Ich möchte einen Lieferschein selbst ausfüllen können. Sonst musst du immer deinen Kollegen fragen. Und der sagt dann: Kannst du nicht richtig lesen und schreiben? Ich möchte diesen Kurs nicht hinschmeißen. Dieser Kurs ist eine einmalige Chance für mich.“

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